Abstraktes Bild einer Frau in den Wechseljahren

Wie und warum komme ich in die Wechseljahre?

Ein persönlicher Einstieg in ein neues Kapitel

Ich erinnere mich noch gut an die ersten Anzeichen meiner Wechseljahre – und daran, wie sehr ich dieses Thema zunächst verdrängen wollte. Die Wechseljahre waren für mich gleichbedeutend mit Kontrollverlust, Falten, unangenehmen Veränderungen und einem schmerzhaften Bewusstwerden der eigenen Endlichkeit. Doch irgendwann konnte ich die Augen vor diesem natürlichen Prozess nicht mehr verschließen. Ich habe beschlossen, mich ihm zu stellen – und nicht nur das: Ich wollte die Schätze und Chancen entdecken, die hinter den Symptomen und Veränderungen verborgen liegen.

In dieser Artikelreihe möchte ich Dir helfen, die Wechseljahre besser zu verstehen – mit Fakten, Verständnis und einer Einladung zur Selbstbegegnung. Heute starten wir mit den Grundlagen: Warum kommen wir in die Wechseljahre? Und was genau geschieht in dieser Phase mit Körper und Psyche?

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre (medizinisch auch Klimakterium genannt) sind eine natürliche Übergangszeit im Leben einer Frau. Sie markieren das Ende der fruchtbaren Lebensphase und beginnen meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Diese Phase kann sich über viele Jahre erstrecken und ist geprägt von hormonellen Umstellungen.

Warum komme ich in die Wechseljahre?

  • Die zentrale biologische Ursache ist:
  • Das Eizell-Reservoir der Frau ist von Geburt an begrenzt.
  • Im Laufe der Jahre verringert sich die Zahl der befruchtungsfähigen Eizellen.
  • Der Hormonhaushalt – insbesondere Östrogen und Progesteron – gerät aus dem Gleichgewicht.
  • Dieser Prozess kann sich über 6–10 Jahre hinziehen.

Aus evolutionärer Sicht könnte diese Umstellung auch als Schutzmechanismus dienen – um Frauen in späteren Jahren vor den Risiken einer Schwangerschaft zu bewahren und ihnen zu ermöglichen, sich um bereits vorhandene Kinder oder sich selbst zu kümmern.

Symptome der Wechseljahre – körperlich und seelisch

Obwohl rund 15 % der Frauen kaum Beschwerden haben, erleben etwa 85 % mittelschwere bis starke Symptome der Wechseljahre. Diese Symptome können sehr individuell ausfallen – hier ein Überblick:

Physische Symptome der Wechseljahre

  • Gewichtszunahme trotz unveränderter Ernährung
  • Hitzewallungen und nächtliches Schwitzen
  • Schlafstörungen
  • Veränderungen der Haut (z. B. Faltenbildung)
  • Libidoverlust
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Blasenschwäche und häufige Entzündungen
  • Vaginale Trockenheit und Schmerzen beim Sex
  • Veränderungen des Herz-Kreislaufsystems

Psychische und mentale Symptome

  • Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
  • Antriebslosigkeit oder depressive Verstimmungen
  • Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit
  • Orientierungslosigkeit
  • Wortfindungsstörungen

Viele dieser Veränderungen schleichen sich allmählich ein. Vielleicht stellst Du fest, dass Du Dich „nicht mehr wie Du selbst“ fühlst – ohne zu wissen, warum. Die hormonelle Umstellung betrifft Körper, Geist und Seele. Der erste Schritt zu mehr Klarheit ist, die Symptome der Wechseljahre richtig einzuordnen.

Selbstreflexion: Wo stehst Du?

Wenn Du über 40 bist, lohnt es sich, innezuhalten:

  • Was hat sich in den letzten Monaten oder Jahren verändert – körperlich, emotional, mental?
  • Gibt es Symptome, die Du bislang nicht mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht hast?
  • In welchen Lebensbereichen spürst Du Wandel, Unsicherheit oder Aufbruch?

Nimm Dir Zeit zur Beobachtung – ohne Urteil. Die Wechseljahre sind kein Ende, sondern ein tiefgreifender Übergang. Mit Verständnis und Bewusstsein kannst Du diese Phase als Chance für Deine persönliche Entwicklung erleben.

Ausblick: Wechseljahre als Weg zur Selbstermächtigung

Auch wenn viele Symptome der Wechseljahre zunächst unangenehm erscheinen, steckt in dieser Lebensphase ein großes Potenzial: für Freiheit, Neubeginn und innere Reifung. In den kommenden Artikeln dieser Reihe schauen wir uns an, wie Du mit den Veränderungen umgehen kannst – körperlich, seelisch und spirituell.
Bleib dran – es lohnt sich!